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Andere Welten

Und noch ein Nachtrag, etwa im August gelesen:

Sophie’s World
Jostien Gaarder

Hat mich durchaus interessiert und zum Nachdenken angeregt, wenn ich auch nicht immer weiß, ob die Darstellung der Entwicklung so richtig und vollständig war. In jedem Fall hätte ich Lust auf mehr.

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Der fünfte Kopf

Und noch ein Nachtrag:

Der fünfte Kopf des Zerberus
Gene Wolfe

Auf Wikipedia kann man sicherlich mehr über den Inhalt lesen. Mich haben die drei Geschichten eher verwirrt, wenn auch auf eine eher angenehme Weise.

Die erste Geschichte über den geklonten Kloner hat seine innere Logik, auch wenn ich nicht einsehen kann, wie die Umstände immer dieselben bleiben. Tatsächlich kann er sich doch nicht gegen diese absperren, im Gegenteil er muss doch weiter degenerieren oder zumindest stagnieren und schließlich versagen. Was bedeutet der Titel?

Die zweite über den außerirdischen Stamm erschien mir so als könnte er auch über australische Eingeborene geschrieben worden sein. Dort, wo er alien sein sollte, war er eher unverständlich und insgesamt eher wie ein Traum.

Die dritte war die für mich beängstigende, sowohl in der geschilderten Arroganz des besserwisserischen Forschers als auch der gelangweilten Haltung des Offiziers und schließlich in den Haftbedingungen. Dabei insgesamt noch die überzeugenste. Ich denke übrigens, dass bei der Expedition nicht der Junge gestorben ist, sondern Marsch und der Junge hat sich für ihn ausgegeben.

In jedem Fall sehr lesenswert. Echte SF und fesselnd.

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Geteilte Schnipselei

Jetzt noch ein paar nachzutragende. Ist inzwischen auch etwas her, dass ich sie gelesen habe, eben im Juni und Juli, so dass ich fast vermute, dass ich eines vergessen habe.

OK, zuerst, nach dem Vor eine Fantasygeschichte, von der ich bis dahin nicht mal gehört hatte:

Die magischen Messer (The Sharing Knife)
* The Sharing Knife, Vol. 1: Beguilement. 2006
* The Sharing Knife, Vol. 2: Legacy. 2007
* The Sharing Knife, Vol. 3: Passage. 2008

(Daten von Wikipedia, wow ich sehe gerade die deutsche Ausgabe von 1 hat 400+ Seiten! Erstaunlich was so ein Palm daraus macht, es war mir wirklich nicht so viel vorgekommen.)

Grundsätzlich geht es um ein magisches Fantasy Setting, lange nach dem magisch induzierten Untergang einer Hochkultur. Die Natur hat das Land überwuchert und ein Volk von magisch begabten Rangern „Lakewalker“ sucht nach den zufällig aufkommenden Splittern einer „Malice“.

Einmal gefunden können Malices mit speziell hergestellten Messern getötet werden, eben den „Sharing Knifes“. Dazu wird aus einem Menschenknochen unter längerem Ritual eine Klinge geformt und ein anderer (meist sterbender) Mensch tötet sich dann damit. So präpariert wird der Tot des Menschen an das Monster weitergegeben, das begierig alle Erfahrung aufsaugt und selbst stirb.

Werden die Malices nicht schnell gefunden, entwickeln sie sich und werden immer mächtiger, besonders wenn sie Menschen oder gar Magier finden, deren Erfahrungen sie aufsaugen können. Sie sammeln Tiergolems um sich und erobern neue Gebiete.

Vor einigen Generationen haben nun die Ranger entschieden, dass ein das südlicher gelegene Gebiet sicher genug ist, um dort wieder Landwirtschaft zu betreiben und Menschen anzusiedeln. Insbesondere sollte dadurch eine Infrastruktur geschaffen werden, die die Ranger bei ihrer Arbeit unterstützt.

Die Handlung setzt nun zu einer Zeit ein, in der die Bauernbevölkerung stark gewachsen ist und die Erinnerung an Malices stärker im Schwinden begriffen ist und sich der Sinn der Unterstützung der Ranger nicht mehr allen Bauern erschießt. Auf der anderen Seite sind die Ranger zu einer in sich abgeschlossenen, regiden Gesellschaft geworden, die kaum genug fähige Magier zusammenbringt, um alle Gebiete nach Malices abzusuchen.

Die Handlung ist in Kürze und soweit ich mich noch erinnere:

Vol. 1: Beguilement.
Farmerstochter Fawn ist auf der Flucht vor ungewollter Schwangerschaft und entsprechender Schande nach einer Nacht mit dem Dorfschönling. Dag ist unter den Lakewalkern ein Held, aber seit dem Tod seiner Frau beim Krieg gegen eine Malice verhärmt, zurückgezogen und ganz dem Töten von Malices verschrieben. Sie wir von einer Malice entführt, er kann sie Retten, aber es ergibt sich, dass das Bauernmädchen mit seinem Messer die Malice tötet, wobei ihr Ungeborenes Kind stirbt. Zwischen beiden wächst die Liebe und schließlich entscheidet sie sich zur Hochzeit. Die übrigen zwei Drittel des Buches beschreiben, wie sich der Ranger ihren Eltern vorstellt und eine Hochzeit möglich macht.

Vol. 2: Legacy.
Verheiratet geht es zu den Seen, dort ist seine Familie ganz und gar ungastlich, so dass aus dem Familienglück erstmal nichts wird. Zumal Fawn nun mal keine magische Begabung hat und damit vermutlich die Kinder des starken Magiers magielos sein werden und nicht an der Suche nach Malices teilhaben können. In den Augen der Lakewaker ein Sakrileg gegen die gemeinsame Aufgabe. Derweil findet Dag bei sich ein erstarkendes magisches Talent und versucht mit wenig Erfolg seine Bauersfrau in die Gesellschaft der Lakewalker einzuführen. Ein Hilferuf aus der Nachbarprovinz ruft Dag schließlich frühzeitig aus dem Hochzeitsglück. Dag kann die Malice besiegen, gerät aber in eine Falle, aus der ihn mit großem persönlichem Mut (und Glück) Fawn befreit, die ihm heimlich gefolgt ist.
Das hilft aber alles nichts zuhause, weil Dag aufgrund der Missgunst seiner Mutter und seines Bruders aus der Gemeinschaft der Lakewalker mittellos verbannt wird.

Vol. 3: Passage.
Dag und Fawn entschließen sich nach Süden zu ziehen, in einer Hochzeitsreise ans Meer, immer entlang eines langen Flusses. Dabei will er die Eigenarten der Bauern studieren um eine Synthese von Lakewalkern und Bauern zu formen. Tatsächlich lernt er auf der Reise immer mehr Magie, die erschreckender Weise dem Aufsaugen der Malices immer näher kommt, erfährt den Grund für das Verbot gegenüber Bauern Magie zu verwenden und kann auch viel Unwissenheit auf beiden Seiten durch Erklärungen beseitigen. Begleitet von Fawns Bruder treffen Sie auf ein junge Frau und ihren Bruder, die mit ihrem Floss stromabwärts auf der Suche nach ihrem Vater und Verlobten sind. Schließlich stoßen noch zwei junge Lakewalker zu ihnen, die sich von Dag angezogen fühlen. Zusammen heben sie das Nest von Flußpiraten aus, deren Kopf ein Verbannter Lakewalker ist und dessen Adjutant der Verlobte geworden war.

Hm … ja. Locker zu lesen. Viele Worte gehen auf die Beschreibung des Lebensstils drauf, den Bauern, Lakewalker und Flussschiffer leben. In gewisser Weise ist dies auch die Faszination der Bücher, auch wenn sie nicht die Spannung und das Leseinteresse wecken, wie z.B. Miles. Dennoch, die Hintergrundgeschichte wirkt in typisch Bujoldscher Manier gut durchdacht und die Charaktere ehrlich.

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Immer wieder gut

… merkwürdig, warum man manchmal alte Bücher wieder lesen muss.
Jetzt war es mal wieder McMaster Bujold

The Vor Game
und gleich noch dazu
Komarr

Wobei ich irgendwie Komarr jetzt mit etwas anderen Augen sehe, mehr die Chancen von Elkatrin, weniger ihre Eingesperrtheit. Aber Spaß macht das Lesen immer wieder. Jetzt habe gleich mal geschaut, was es neues gibt.

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Gegen Mitte Schwach

… und die Mitte ist gerade erreicht, mit Cliffhanger, natürlich.

Charles Stross

The Merchant Princes
* Vol. 1: The Family Trade, 2004
* Vol. 2: The Hidden Family, 2005
* Vol. 3: The Clan Corporate, 2006

Hm. Die Idee hat ja was und die Hauptperson hat auch ihren Reiz. Mittels eines Knotenbildes können die Mitglieder einer Familie zwischen zwei Welten wechseln. Nutzen tut es die Familie erstmal zum Drogenkuriergeschäft. Das ganze ist leider eine rezessive Mutation und der Erhalt des Familiengeschäftes ist Gegenstand intensiver Familienplanung.
Aber insgesamt ist die Ausführung eher enttäuschend. Zuviele Frage nach innerer Konsistenz darf man nicht stellen.
Besonders enttäuschen empfand ich das Ende des dritten Teils. Zunächst erscheint Mirriam eingefangen und gebrochen unter das Familiendiktat. Dann kommt plötzlich die Machtergreifung Egons und Abschlachtung der Familie und das Buch endet in der Begegnung mit ihrem Ex im Kugelhagel? Hallo? Wozu waren da die ganzen quälenden Seiten zuvor.

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Endauflösung

THERE IS A TIDE

Brian W. Aldiss

Eine Kurzgeschichte um einen Gedanken und eine Aktion. Alles scheint ganz normal, aber unter der Oberfläche staut es sich und bricht sich später den Weg. In diesem Fall eben die Wasser des Nils, die gestaut und zur Wasserkraft verpflichtet, sich einen anderen Ausgang aus dem See in das Zentrum Afrikas suchen.

Und zum Schluss die Auflösung der wiederkehrenden Andeutungen: alle handelnden Personen sind Negroide, die Weißen wurden vor Jahrzehnten alle massakriert. Und jetzt steht die schwarze „Rasse“ vor den Trümmern (oder den Pfützen) ihres eigenen Hochmuts.

Naja. Es war kurz. Länger könnte man eine magere Idee kaum ertragen.

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Etwas zu zivil

Wie schreibt er die Bücher so schnell?

Terry Pratchett
Making Money

Moist bekommt die Bank, nachdem er die Post auf Vordermann gebracht hat. Doch das Gold fehlt, der Hauptkassierer ist ein Clown, der Bankvorsitzende ist ein clownischer Hund, der Golem ist eine Clownin, der Superboese ist ein Vetinari-Clone-Clown …

Ein wenig komisch ist das Buch schon. Vorallem die Idee, man müsse nur komische Charaktäre zusammenbringen und dann klappt es mit dem Witz. Ansonsten wirkt die große Auflösung etwas herbeigeredet und der Spaß liegt eher im Detail.

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Nachträge

OK, kurz ein Paar hinterher:

– East of the sun, west of the moon.
Lange erwartet, die Nachfolge von There will be Dragons.
Aber: leichte Kost ohne Leben. Orks im All. Viel Unsinn und etwas Sexismus. Es ist wohl wahr dass Ringo damit nicht genug Interesse, Käufer und Gewinn gefunden hat, so dass er lieber etwas anderes macht.

Besonder war eher der Umstand: ich habe zum ersten Mal den Palm TX verwendet!

– Nochmal gelesen von Pratchett: The fifth elephant und Interesting Times.

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Accelerando

Stross mal wieder

Hm, ja. Im Gedächtnis bleibt die Katze. Es passiert zwar viel über mehrere Generationen, aber die Katze bleibt. Manni trennt sich von seiner Frau, sie vergewaltigt ihn, das Kind flieht später mit der Hilfe seiner Geliebten zunächst zum Jupiter, dann (in Kopie) zum Rande des Sonnensystems und darüber hinaus, kommt zurück und trifft ihren Sohn mit dem und ihrem Vater zusammen fliehen sie schließlich aus dem Sonnensystem vor den sich entwickelnden Supermenschen bis an den Rand der Galaxis oder des Universums, was auch immer, es wird nicht mehr beschrieben.

Die futurologischen Wirrungen des Anfangs sind ganz amüsant und zum Teil sicher auch treffend, je nach dem welcher Teil wahr wird. Die Supermenschen sind unserem Verständnis natürlich entzogen, weswegen ihre Beschreibung auch unsinnig bis unverständlich wirkt. Lediglich in Economy 2.0 tritt uns noch ein Ahnung von Möglichkeiten und Schrecken entgegen.

Und in der Katze. Sie ist das Alien in unserer Mitte. Im Prinzip völlig unverstanden, unverständlich und doch mit irgendwelchen Zielen versehen. Hier wird ein Wesen (zufällig kein Mensch, glücklicherweise) zum Überwesen, während wir zuschauen, mitlesen, ohne davon etwas zu ahnen. Entfremdet. Das bleibt für die Zurückbleibenden der Schrecken der Weiterentwicklung.

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Singularität

SINGULARITY SKY

Charles Stross

Ja, so es ist auch ein Weg es darzustellen. Statt von der jetzigen auf die n^5 Entwicklungsstufe zu springen und so als SF-Autor die Singularität darzustellen, beschreibt mal eben die vorletzte (also so etwa ein Rußland im Zarentum) und springt per Deus ex Machina in die übernächste, hauptsächlich charakterisiert durch als die tolle Nanotechnologie und künstliche Intelligenz, so wie man dass eben kennt, inklusive Andeutungen eines nicht genauer definierten „mehr“. Ein Singularität vom Typ III. Schön gesagt.

Gute in der Idee waren das Festival und seine Mitläufer. Weniger schön die etwas abartigen (kopierten) Ideen um rosa Hasen. Naja, es können nicht überall Drachen sein.

Nochmal zu den wesentlichen Säulen der Zukunft:

1) Nanomanipulation, im wesentlich die Fähigkeit alle Stoffe so zu bauen, wie man das gerade möchte. Dabei ist aber durchaus zwischen dummen Materialien und klugen Proteinen, Schaltkreisen oder ähnlichem zu unterscheiden.
2) Künstliche Intelligenz, damit zum einen die reine Rechenkraft, zum anderen aber auch die Methoden damit sinnvoll umzugehen. Letztlich natürlich auch eine Mathematik, die entsprechend nützliche Werkzeuge liefert.
3) Energie, Rohstoffe, Umwandlungen zwischen ihnen und schließlich eine Methode das ganze (Wärme, Müll) wieder loszuwerden.
4) Ein paar Ideen, wie man das ganze kooperativ hinbekommen will, sonst ist der erste Zweck einer größeren Keule, dem Nächsten eine noch größere Beule zu verpassen.

Sonst noch was?