Kategorien
Geblogtes

Konflikte

Nach meinen Überlegungen zum Umgang mit Konflikten aus gegeben Anlass bin ich auf die Seiten einer Unternehmensberatung gestoßen. Die Berater machen ursprünglich Beratung für Firmen, die sich vor großen Veränderungen sehen. Das hat natürlich auch was mit Konflikten zu tun, weil die Mitarbeiter und Führungskräfte nicht immer total erpicht sind, alle Veränderungen mitzumachen.

In jeden Fall haben die Berater eine ganze Auswahl guter Artikel zum Umgang mit anderen Menschen bei Konflikten ins Netz gestellt.

http://www.umsetzungsberatung.de/konflikte/konfliktmanagement.php

Dabei geht es zunächst um Angstreaktionen, die dazu führen, dass man alles was bedrohlich ist ablehnt oder, wenn man fürchtet nicht damit umgehen zu können, sogar Flucht/Angriffs/Totstell-Reflexe aktiviert. Ängste kann man nicht wegdiskutieren, und auch nicht wegtrösten. Als Vorgehen bleibt nur Kommunikation, klar machen, dass man die Ängste verstanden hat.

Wesentlich bei Konflikten sind die unterschiedlichen, oft impliziten, nie geäußerten und dann enttäuschten Erwartungen. Im Konfliktmanagement und in der Konfliktprävention besteht die Hauptaufgabe darin, die Erwartungen zu finden und miteinander abzugleichen.

Konfliktscheu zu sein bedeutet dann zunächst, statt deutlich seine Meinung zu einem wahrgenommenen Fehlverhalten (bzw. einer enttäuschten Erwartung) zu sagen, diese zurückzuhalten und mit dieser gewählten Alternative zufrieden zu sein. Weil das aber meist so nicht gelingt, führt es zu einem Aufstauen des Ärgers bis dieser sich explosiv entlädt und größere Verheerung anrichtet. Weshalb der Betreffende noch konfliktscheuer wird.

Die Alternative zum konfliktscheuen Verhalten ist aber nicht der hässliche Streit, sondern die konstruktive Streitkultur. Wesentlich ist es zwischen Tat und Täter zu unterscheiden und den Anderen als Person zu respektieren/akzeptieren, auch wenn man seine Tat kritisiert. Dazu ist Deutlichkeit angebracht, nicht Höflichkeit, nicht Härte. Letztlich kann man auch unterschiedlichen Sichtweisen nur lernen.

Konflikte anzugehen bedarf dann der Schritte:

  1. Mut, den Konflikt anzusprechen
  2. Emphatie, die Erwartungslage zu klären
  3. Kreativität, eine (gute-nicht schnelle!) Lösung zu finden
  4. Beharrlichkeit, die Lösung gemeinsam umzusetzen.

Eine der wesentlichen Fähigkeiten im Rahmen von Konflikten ist es, die eigene Wahrnehmung zu verbessern, weil schon hier die Bewertungen des Gegenübers festgelegt werden. In der Folge kann ich Motivation und Verhalten des anderen nicht richtig einordnen. Zudem ist eine innere Gelassenheit und Selbstkenntnis nötig um zu verhindern, dass man sich selbst zu sehr in den Konflikt hineinsteigert, wenn eigene Empfindlichkeiten getroffen werden.